Prävention von Feuerkrebs durch fachgerechte Reinigung von Einsatzbekleidung – MeyerundKuhl Spezialwäschen und CRB Analyse Service entwickeln Testverfahren zur Waschleistung von Feuerwehrtextilien bei Asbest-Belastung

Februar 22, 2019
Professionelle Pflege vonPflege Feuerwehreinsatzbekleidung MeyerundKuhl

Bei Bränden werden krebserregende Schadstoffe wie Formaldehyd, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) oder Asbest freigesetzt, die sich auf der Feuerwehreinsatzbekleidung ablegen. Um die Risiken einer Kontaminationsverschleppung und Gesundheitsgefährdung der Einsatzkräfte zu minimieren, raten Experten zu einer konsequenten Einsatzhygiene und fachgerechten Reinigung der Einsatzbekleidung. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) etwa empfiehlt, die „Pflege [der Einsatzbekleidung] sollte in geeigneten Wasch- und Trockenmaschinen durch geschultes Personal oder durch Fachfirmen erfolgen.“ Bisher fehlt jedoch ein standardisiertes Testverfahren, um die Reinigungsleistung von professionellen Waschverfahren bei schwer kontaminierter Einsatzbekleidung objektiv beurteilen zu können.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben MeyerundKuhl Spezialwäschen und die CRB Analyse Service GmbH – ein unabhängiges und akkreditiertes Prüflabor für Asbest-Analysen – nun ein solches Testverfahren zur Waschleistung von Feuerwehrtextilien bei Asbest-Belastung entwickelt. Auch wurde untersucht, ob die unterschiedlichen Stoffarten, die für die Herstellung von Einsatzkleidung verwendet werden (z. B. Nomex, PBI, X55), Einfluss auf die Reinigungswirkung haben.

Ablauf des Testverfahrens

Es wurden Proben von typischen Stoffen für Feuerwehreinsatzbekleidung (PBI, X55, NOMEX) sowie eine Vergleichsprobe eines einfachen Baumwollstoffs (Tischwäsche) genommen. Diese wurden durch das Analyse-Labor mit den verbreiteten Asbestarten Chrysotil und Amosit kontaminiert und einzeln in luftdicht verschließbare, wasserlösliche Säcke gefüllt.

Anschließend wurden die Teststoffe nach dem speziellen Waschverfahren der MeyerundKuhl für Einsatzbekleidung gewaschen. Dabei wurden Wasserproben aus der Waschlauge und dem Spülwasser genommen.

Die gereinigten Teststoffe und Wasserproben wurden schließlich im Labor untersucht. Mittels gängiger Prüfverfahren (Rasterelektronenmikroskopie, Röntgenmikroanalyse) wurde die Konzentration von Asbestfasern in Waschlauge und Spülwasser gemessen und die Teststoffe auf Restfaseranteile untersucht.

Ergebnisse des Testverfahrens

Es konnte nachgewiesen werden, dass sich das entwickelte Testverfahren zum Nachweis der Reinigungsleistung von mit Asbest kontaminierter Einsatzbekleidung eignet. Gleichzeitig wurde bestätigt, dass das von MeyerundKuhl entwickelte Spezialwaschverfahren in der Lage ist, die für die Einsatzbekleidung wesentlichen verwendeten Stoffarten nennenswert von Asbest zu befreien. Bei den verbrannten Stoffproben konnte kein Chrysotilasbest mehr nachgewiesen werden, allerdings einzelne, isolierte Amositasbestfasern. Die Asbestfaserkonzentration lag jedoch deutlich unter der Nachweisgrenze des Verfahrens von 0,001 Masse-% Asbest in der Asche.

Darüber hinaus zeigte sich, dass sich die speziell für Einsatzbekleidung verwendeten Stoffarten (PBI, X55, NOMEX) prinzipiell deutlich besser reinigen lassen als herkömmlicher Baumwollstoff. So konnten bei optischen Tests im Rasterelektronenmikroskop auf den gereinigten Stoffen (PBI, X55, NOMEX) keine Fasern mehr nachgewiesen werden. Bei Baumwolle hingegen war noch eine massive Belastung sichtbar.

Die Ergebnisse der Studie hat Axel Meyer kürzlich bei der 27. Jahresfachtagung der Vereinigung für Gefahrstoff- und Brandschutzforschung „Einsatzhygiene“ in Salzburg vorgestellt. Die vollständige Studie Testverfahren zur Waschleistung/ Dekontaminierung von Feuerwehrtextilien bei Asbest-Belastung stellen wir hier allen Interessierten zum kostenlosen Download bereit.

Zusammenarbeit mit FeuerKrebs gUG

Über dieses Forschungsprojekt hinaus wird sich MeyerundKuhl weiterhin für die Prävention von Feuerkrebs engagieren. So unterstützen wir die gemeinnützige Organisation FeuerKrebs gUG sowohl finanziell durch Sponsoring als auch fachlich durch einen regelmäßigen Austausch unserer Einsatzhygiene-Experten.